Reisebericht Kambodscha
Kambodscha, ein unglaublich freundliches Land mit vielen Kulturschätzen in Ankor, Siem Reap. Über 2 Millionen Touristen zieht es jedes Jahr nach Kambodscha, um die atemberaubenden Tempel zu besichtigen, welche zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen. Dennoch ist es ein noch wenig besuchtes Land im Gegensatz zu Thailand oder Vietnam. In meinem Reisebericht Kambodscha findet ihr meine Route von Vietnam nach Kambodscha und was ich alles besichtigt und erlebt habe sowie nützliche Infos.
5 Tage Kambodscha
Meine Backpacking Kambodscha Route:
Saigon→ Poipet →Siem Reap →Ankor Wat →Trat(Thailand)
Von Ho Chi Minh City nach Siem Reap
Abfahrt: 16.03.2013, 24:00 Uhr
Auf ging es wieder in ein neues Land, war ich gespannt. Ich wählte den günstigsten aber dafür längsten Weg, den Landweg. Mit angegebenen zwölf Stunden Busfahrt von Ho Chi Minh nach Siem Reap stürzte ich mich in das nächste Abenteuer. Um Punkt Mitternacht bat der Busfahrer alle Mitreisenden einen Bogen für das Einreisevisum auszufüllen sowie ihm 20 US Dollar mit den Reisepässen zu geben. Dann konnte ich mir einen Sitzplatz im Bus zu suchen. Von nun an hatte ich sechs Stunden Zeit zum Schlafen, da der Grenzübergang Moc Bai in Poipet zwischen Vietnam und Kambodscha erst um 6:00 Uhr morgens seine Pforten wieder öffnete. Die Fahrt war holprig und steinig, da die Straßen nach Kambodscha meistens Schotterstraßen sind.
Was ich generell erwähnen möchte ist, habt Vertrauen bei solchen Touren. denn gibt man komplett fremden Menschen sein eigentlich wichtigstes Reisedokument in die Hand, gibt ihnen Geld und steht dann irgendwo im nirgendwo in mitten der Dunkelheit. und müsste eigentlich permanent wach bleiben, um seine Sachen im Auge zu behalten. Doch wenn man jedem und allem so misstrauisch gegenübertreten würde, stünde man sich selbst nur im Wege und könnte sich dann auf garnix mehr einlassen. Wichtig ist eigentlich nur seine Wertsachen, wenn überhaupt welche mitgenommen werden, permanent am Mann zu tragen und einfach noch ein, zwei Kopien von seinem Reisepass mitzunehmen. Idealerweise an einer anderen Stelle, für den Fall der Fälle.
Insgesamt dauerte die Busfahrt nach Siem Reap 19 anstatt 12 Stunden. Stellt euch daher auf längere Fahrtzeiten ein, denn werden drei Pausen gemacht und ihr müsst 2x in einen anderen Bus umsteigen. Dadurch kommen Wartezeiten zustande. Wichtig ist das Busticket bis zum Schluss aufzuheben, da es immer wieder vorgezeigt werden muss, um ans Ziel zu kommen.
Der erste Wechsel fand nach dem Grenzübergang statt, gottseidank, denn die Klimaanlage im ersten Bus, war so was von kalt, dass alle mitgenommenen langen Klamotten von mir angezogen werden mussten. Ein junges Pärchen weigerte sich nämlich ihre Klimaanlage auszuschalten und nach mehreren Diskussionen schwieg man, um weiteren Stress zu vermeiden.
Es wurde hell und circa eine Stunde dauerte es, bis alle durch die Kontrolle kamen, danach musste ich noch an einem kleinen Häuschen vorbei, wo man einen Zettel abgeben sollte, die meinen Gesundheitszustand derzeit beschreiben. Diesen bekommt jeder bei der Kontrolle. Es stehen Fragen drauf, wie z. B: „hatten Sie Fieber in den letzen Tagen oder Magenprobleme?“ Die Körpertemperatur wird dann tatsächlich noch vor Ort gemessen. Diese Leistung wird mit einen Dollar vergütet, doch hielt die Untersuchung die Weiterfahrt etwas auf aber Gesundheit geht vor. Schön anzusehen waren während des Wartens aber die am Grenzübergang schmückenden Schlangenstatuen, die Naga, den Schlangengott darstellen und ein bisschen Schatten spendeten, bis die Reise weiter ging.
wetter in Kambodscha
Es war in der Sonne kaum auszuhalten und das schon am frühen Morgen, denn in Kambodscha gibt es nicht wirklich unterschiedliche Jahreszeiten. Es herrscht ein Monsunklima und die beste Reisezeit ist eigentlich im Dezember bis Januar, da die Temperaturen ihren Tiefstand von 26 Grad erreichen und die Luftfeuchtigkeit für tropisches Klima ideal für Ausflüge ist. Die Regenzeit ist zwischen Mai und Oktober, sodass plötzliche und lange Niederschläge zur Tagesordnung gehören, und die Luftfeuchtigkeit bei unglaublichen 90% liegt. Von Februar bis April ist es sehr heiß und trocken, das habe ich auch am eigenen Leibe erfahren dürfen. Normalerweise macht mir Hitze überhaupt nichts aus, doch auch ich kam sogar ins Schwitzen und musste so viel trinken, damit ich nicht das Gefühl bekomme zu dehydrieren.
Weiterreise
Es folgte der Umstieg in den zweiten Bus für weitere fünf Stunden Fahrt bis zur nächsten Pause. Das ganze Gepäck wurde schon umgepackt, so dass man sich darauf verlassen musste, dass alles noch da war. Die ganze Fahrt über schaute ich aus dem Fenster. Schon ab der Grenze ist der optische Unterschied zwischen den Ländern deutlich erkennbar, es war noch weitläufiger, kahler und ärmer. Ich sah Blech- und Strohhütten, überdacht von großen Palmenblättern. Trotzdem war die Landschaft wunderschön, denn die Natur dort hatte andere Bäume und Pflanzen zu bieten. Hin und wieder gab es ein paar Flüsse, dessen Wasser bräunlich war, und man Menschen dabei sehen konnte, wie sie in diesem Wasser ihre Wäsche säuberten, sich selber wuschen oder einfach herum planschten, dazu kamen noch vereinzelte Holzhäuser auf Stelzen. Die Khmer dachten sich bei diesem Bau natürlich was dabei, denn unter ihren Häusern hatten sie somit Schatten und lebten ihr bescheidenes einfaches Leben. Es war sehr emotional und traurig anzusehen, wie das Leben hier so spielt. Ich fragte mich immer wieder, sind diese Menschen wirklich glücklich, mit dem was sie haben. Irgendwie unvorstellbar, da wir selbst in einer völligen Konsumwelt leben und somit spürte ich wieder die anderen Werte des einzigartigen Lebens.
Plötzlich stoppte der Bus und er hupte ununterbrochen, es kam uns eine Rinderherde auf der Straße entgegen, die alles andere wollten, als uns durchzulassen. Schmunzelnd schaute ich mir das Schauspiel an, hier verlief also alles ohne Plan und musste lachen, als ich in die Gesichter der Rinder schaute. Sie hatten anscheinend viel Freude, sie waren schließlich frei, knieten sich hin, pausierten und circa 30 Minuten dauerte es, bis sie uns durch passieren ließen.
Als die Pause folgte, hieß es wieder umsatteln in einen anderen Bus und hatten anschließend 30 Minuten Zeit um uns die Beine zu vertreten. Die Toiletten waren Plumsklos, Toilettenpapier musste durch selbst mitgebrachte Taschentücher ersetzt werden. Da musste man ein starkes Nervenkostüm haben, ehrlich. Danach sagte ich mir erst mal nichts mehr zu trinken, damit ich nicht nochmal so eine Toilette benutzen muss.
Außerdem gab es einen Stand mit verschiedenen Delikatessen, wie z.B. getrockneten Vogelspinnen, Skorpionen, Fröschen und Insekten. Mehr als ein Foto wagte ich nicht. Gottseidank gab es noch einen kleinen Laden, mit was Normalem zu essen.
Auf ging´s zum Endspurt, doch diese Fahrt hatte es wirklich in sich. Es gab keine Klimaanlage in diesem Bus, die Sitze waren aus Leder und es war eine reine Klebepartie, weil man sooo schwitzte und der Clou war, dass es nicht genügend Sitzplätze für all die Fahrgäste gab, die nach Siem Reap wollten. Die Lösung in Kambodscha ist, man nehme ein Holzbrett, legt es von links nach rechts auf die Ränder der eigentlichen Sitze und Schwups kann man im Gang des Busses sitzen. Die Fahrgäste waren dieses Mal auch ein Mix aus Touristen und Einheimischen. Die Khmer kennen wohl den Sitzplatzmangel in den Bussen und als wieder welche in den Bus zustiegen, holten sie einen kleine Plastikhocker oder Bretter raus und setzten sich hin, unglaublich.
Siem Reap
Ankunft: 16.03.2013, 19:00 Uhr
Nun war ich da, in Siem Reap. Ich hatte einen Tipp für eine Unterkunft bekommen von den Berlinern, die ich in der Halong Bucht kennen gelernt hab. Da diese aber voll war wurde mir eine andere empfohlen, diese war wieder ein absoluter Volltreffer, in mitten der Stadt am Tonle Sap Sea, unweit vom Ankor Wat. Nach einchecken und Frischmachen ging es dann zum Nightmarket um den Abend noch entspannt und ruhig ausklingen zu lassen.
Es gab das tradtionelle Gericht Amok zum Essen, ähnlich wie Thai Curry aber mit den Gewürzen aus Kambodscha, super lecker und danach noch eine Blindenmassage. In Kambodscha schwört man auf diese Massagen und ich weiß jetzt auch warum, denn sie finden nur durch ihr ertasten Punkte, die kein anderer Masseur je bei mir gefunden hat, ein totales Phänomen. Tiefenentspannt hieß es dann nach der langen Fahrt Schlafenszeit.
Am nächsten Morgen erkundete ich Siem Reap mit dem Fahrrad und es lohnte sich. Die Stadt an sich hat nicht wirklich viel zu bieten, denn sie ist auch nicht besonders groß, doch lernte ich wieder ein ganz anderes Flair als in Vietnam oder Thailand kennen, die Einheimischen hier waren noch viel gastfreundlicher als ich es jemals kennengelernt habe, es war alles noch günstiger, viel unbeschwerter und friedlicher, entspannter. Tagsüber sichtete ich nicht wirklich viele Touristen, da die meisten sich nur hier aufhielten um das fünf Kilometer entfernte Ankor Wat zu besichtigen.
Schön anzusehen waren trotzdem einige atemberaubende Wats, wie z.B. den Wat Athvea oder den Wat Preah und auch sehr interessant, um sich auf den Ausflug im Ankor vorzubereiten, war das Ankor Nationalmuseum. Zurücklehnen konnte ich mich dann später an der Flusspromenade, wo Steinbänke stehen, Elefantenstatuen und diese tollen kambodschanischen Straßenlaternen welche bei eindrucksvoller Geräuschkulisse zum Entspannen einlud.
Zurück in der Unterkunft plante ich dann für den nächsten Morgen meinen eintägigen Sunrise-Ausflug zum Ankor mit eigenem Guide. Abends machte ich dann etwas die Pub-Street unsicher, wo das Nachtleben tobte. Hier gibt es aneinander gereihte Bars, Restaurants und Touristenläden. Ich deckte mich ein mit ein paar bequemen Aladin-Hosen, ließ meine Füße in einem Fischbecken anknabbern, übrigens eine sehr kitzlige Angelegenheit und zum Abschluss ging es wieder zu meiner Blindenmassage.
Auf nach Ankor
Ausflug: 18.03.2013, 05:00 Uhr
Zum Surise ging es dann los mit eigenem Tuk Tuk zu meinem Hightlight in Kambodscha. Ich war super aufgeregt, denn so etwas Gigantisches und Spirituelles sieht man nicht alle Tage. Meine Tempelroute war Ankor Wat- Ankor Thom- Banteay Srei -Ta Prohm- Bayon. Ich muss sagen, dass ich mich darüber ärgere nur einen Tagestrip gemacht zu haben. Ein drei Tagesticket hätte mir noch mehr Zeit gelassen, die außergewöhnlichen Schönheiten dieser Tempelstätte zu besichtigen und bei dieser brühenden Hitze, war es teilweise sehr anstrengend und das Geld wäre es in jedem Fall Wert gewesen. Da ich in der Hauptreisezeit da war, ließ es sich nicht vermeiden, dass es nur so wimmelte von Touristen, vor allem als die Sonne hinter dem Ankor Wat aufging, gab es kein Halten mehr und es blitze und knipste überall, sodass man nicht ein Bild ohne irgendwelche Menschen hinbekam.
Die Tempelanlage mit insgesamt mehr als 1000 Tempeln ist über 400 qkm groß, was die Tour dann etwas weitläufiger und ruhiger macht, ist inmitten des Dschungels von Kambodscha und auch die Khmer haben dort immer noch ihr Zuhause. Der bekannteste Tempel ist der Ankor Wat, der auch zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Die Architektur aber jedes einzelnen Tempels ist einzigartig, faszinierend, atemberaubend und einfach unglaublich. Man kann es wenig in Worte fassen, denn es gibt so viele Details zu sehen und was einfach an Geschichte dahinter steckt ist erstaunlich, nicht umsonst ist es eines der gewaltigsten religiösen Bauwerke der Welt. Die Bilder sprechen mehr als tausend Worte denke ich. Mein Favorit ist der Bayon, gefolgt vom Ta Prohm, wo auch Angelina Jolie schon für Tomb Raider drehte. Mein Tipp: sich auf jeden Fall einen Reiseführer über den Ankor holen und sich vorher zu belesen, wofür eigentlich diese Tempel stehen, was Relikte und all die gemeißelten Figuren für Bedeutungen haben, damit man sich noch intensiver in diesem Zauber aufhalten kann und die Hintergründe versteht.
Mit dem Bayon ging nun mein Ausflug zu Ende. Total geschafft freute ich mich erst mal auf eine Dusche und war überglücklich, dass ich wieder ein Wunder der Erde erkundet habe. Auch wenn die Fahrt hierher die längste und auch verrückteste Tour auf meinen bisherigen Reisen gewesen ist, war es mit Abstand die Lohnenswerteste. Sonst könnte ich nicht darüber berichten, hätte die Liebe nie zu diesem Land entdeckt und kann mit einem Lächeln immer wieder darauf zurück blicken.
Nun war auch langsam die Zeit gekommen vom freundlichsten Land Abschied zu nehmen. Insgesamt hatte ich noch 10 Tage bis ich wieder die Heimreise antreten würde. Zeit zum Entspannen plante ich in Thailand, genauer gesagt auf Koh Chang, in der Provinz Trat. Ich organisierte mir für den nächsten Morgen ein Taxi um ein bisschen Zeit aufzuholen. Der Preis dafür war unglaublich günstig und bis zur thailändischen Grenze dauerte die Fahrt nur circa zwei Stunden. Auf Wiedersehen Kambodscha
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